Konzeptuntersuchung zur Planungsunterstützung:
Beispiel anhand unseres Kunden AUDI Neckarsulm
Ausgangssituation
Umfang der Untersuchung ist die Konzeptionierung zweier teilautomatischer Scheibenklebeanlagen zur Verarbeitung eines kompletten PKW-Scheibensatzes, bestehend aus Frontscheibe, Heckscheibe sowie jeweils einer festverbauten Seitenscheibe (sog. "Dreiecksscheibe") auf der linken sowie rechten Fahrzeugseite.
Angestrebte Ziele der Untersuchung sind hierbei vor allem die Entwicklung technisch sinnvoll umsetzbarer Anlagen-Layouts, die Validierung der technischen Machbarkeit, die Gestaltung der Anlagenprozessabläufe sowie die Definition notwendiger Randbedingungen und Restriktionen zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Anlagenprojektes.
Letzteres bezieht sich auf den Zeitraum noch vor der eigentlichen Ausschreibung zur Umsetzung (Planungsunterstützung).
Prozessablauf
Die Beladung der Anlagen im Erdgeschoss erfolgt händisch, also durch den Werker, in Teileträger zum Weitertransport über Heber ins Obergeschoss. Das zeitliche Fenster zur Bestückung soll dabei für den Mitarbeiter so groß wie möglich gestaltet werden, was eine Entkoppelung von Werker und Heber über redundante Einlegestationen sowie einen optimierten Teileträgerfluss bedingt.
Im Obergeschoss sind die Scheiben automatisch zu entnehmen, exakt zu positionieren, an stationären Klebedüsen (Applikationstürme) mit Klebstoff zu versehen (Applikation) und anschließend über Ausgabestationen dem Bandarbeiter zur Abholung und zum Verbau mittels Manipulator anzubieten.
Im Serienprozess teilen sich beide Anlagenseiten die Applikation eines kompletten Scheibenansatzes.
Herausforderungen in der Planungsphase
Besonders anspruchsvoll ist die Aufgabe im Hinblick auf sehr enge Platzverhältnisse, limitierte Taktzeit sowie vorgegebene bauliche Besonderheiten wie z. B. bereits vorhandener Hallensäulen oder Deckendurchbrüche zur Verbindung des Materiallogistikbereiches im Erdgeschoss und des Anlagenbereiches im Obergeschoss.
Ein weiterführender Eingriff in die Gebäudestruktur ist unzulässig. Des Weiteren sollen beide Anlagen in der Lage sein, sich gegenseitig bei Ausfall einer Anlagenseite zu vertreten und die Arbeitsumfänge der jeweils anderen Anlage mit zu übernehmen (Backup).
Diese Anforderungen wirken sich direkt auf die Gestaltung der Roboterzellen als auch auf die der Anlagenprozesse aus. Unterschiedliche räumliche Gegebenheiten erfordern jeweils gesonderte Herangehensweisen für beide Anlagenseiten zur Wahrung gleichwertiger Funktionalität.
Die Konzeptionierung erfolgte iterativ in mehreren Evolutionsstufen und in enger Zusammenarbeit mit unserem Kunden und soll gemäß der Planungsleistung als Projekt umgesetzt werden.